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Bei unserer fünften Buchempfehlung handelt es sich erstmals um belletristische Literatur. Der Roman „Sea Changes“ von Derek Turner erschien erstmals 2012 in englischer Sprache in den USA. Noch vor dem Einsetzen der großen Migrationsströme nach Europa wird mit prophetischem Weitblick eine Situationvorweggenommen, die derzeit wohl als Karikatur galt, jedoch unserer heutigen Alltagswirklichkeit entnommen zu sein scheint.

Bei den drei Protagonisten handelt es sich um Ibrahim, der den langen Marsch aus dem Irak über das Mittelmeer nach England antritt, um dort ein sorgenfreies Leben führen zu können, den bodenständigen Landwirt Dan, der sich aufgrund unbedachter Äußerungen mit einem skrupellos gegen ihn arbeitenden Medienapparat konfrontiert sieht und den Journalisten John, der von einer offenen und – in seinen Augen – besseren Welt träumt. Ausgangspunkt der Geschichte ist die englische Küste, an der die Leichen illegaler Migranten angespült werden. Diese setzen eine Flut von Ereignissen in Gang, im Zuge derer divergierende Weltbilder, verzerrte Wahrnehmungen und mediale Kettenreaktionen eine Flut unvorhersehbarer Ereignisse in Gang setzen. Hierbei wird von allen Figuren ein sehr menschliches Bild mit zahlreichen Grautönen gezeichnet, das der Mannigfaltigkeit des realen Lebens gerecht wird. Dabei bedient sich der Autor eines lebhaften Schreibstils, der das Lesen auch zum ästhetisch anspruchsvollen Vergnügen macht.

„Sea Changes“ erschien im Februar diesen Jahres im Jungeuropa-Verlag von Philip Stein vom Ein Prozent für unser Land e.V. Es umfasst 470 Seiten und ist für einen Preis von 24 Euro zu erwerben.

https://www.jungeuropa.de/autoren/derek-turner/178/sea-changes