Dieser Artikel erschien zuerst am 30. Juni 2021 auf dem Blog www.conservo.wordpress.com

Die Zeit vergeht langsam während ich warte … der Augenblick zerrinnt zwischen meinen Fingern, während ich mich der Freude hingebe — die Zeit existiert nur, solange ich sie mir vorstelle … ohne Worte … ohne Wertungen. Die Zeit ist wie die Wolken, die sich wandeln und den endlosen, blauen Himmel eröffnen …

Man sagt, dass alle Erinnerungen im Kopf verbleiben. Tatsächlich werden sie in den Augen aufbewahrt. Und so beharre ich darauf, die einfachen Dinge des Lebens wahrzunehmen, damit die Zeit leise vorüberstreicht.

Nach einer Weile tritt ein besonderes Licht hervor, das wir Heilung nennen. Ich möchte alles in Kunst verwandeln – das ist die strahlende Essenz meines Lebens.“ (Christiane Hartmanns Selbstdarstellung auf ihrer FB-Seite, übersetzt von Maria Schneider)

Christiane Hartmann (49), ermordet durch einen abschiebepflichtigen, geduldeten Somali
Bild: Facebookseite von Christiane Hartmann

Christiane Hartmann (49) war im Januar 2021 aus São Paulo mit ihrer Tochter Ágnes (11) nach Würzburg gekommen und hatte inzwischen eine Stelle als Deutschlehrerin an einer Würzburger Schule gefunden, die sie im September antreten wollte.

Entwicklung ohne Wandel ist unmöglich. Wer seine Einstellung nicht ändert, kann nichts verändern.“ (Sinnspruch, am 13.4.21 von Christiane auf ihre FB-Seite gestellt)

Auf ihrer Facebook-Seite hatte die Brasilianerin als letzte Station Bildende Kunst am Colégio Perdinelli in São Paulo unterrichtet. Sie war zudem vielfältig begabt und gab auf Facebook folgende Fähigkeiten an: Shiatsu, Lymphdrainage, Tarot und Kunsttherapie.

Wie ihr Sohn András Pataki (20) auf RTL berichtete, hatte Christiane Hartmann in der Nähe von Würzburg eine Wohnung gemietet. Sie fuhr mit seiner Schwester Fahrrad und genoss ihr neues Leben in Unterfranken. Auf ihrer Facebook-Seite sieht man die Ausflüge, die sie mit ihrer Tochter Ágnes unternommen hat: Ein Spaziergang im Baumwipfelwald, ein kalter Tag am Baggersee.

Am Freitag, den 26.6.2021 gingen Christiane und Agnes in die Stadt, um ein Geschenk für eine Geburtstagsfeier zu kaufen. András Pataki erzählt, dass Mutter und Tochter im Woohlworth auf der Rolltreppe waren, als sie den blutüberströmten Körper einer Frau auf dem Boden liegen sahen.

Ein Weiser wurde einst gefragt: „Was ist Vergebung?“ Er antwortete: „Der Duft, der Blumen entströmt, wenn sie zertreten werden.“ (Sinnspruch, von Christiane H. am 9.4.2021 auf ihrer FB-Seite geteilt)

Als Christiane anfing, vor Entsetzen zu schreien, trat der 24-jährige Somali Jibril Abdurahman von hinten an sie heran und schnitt ihr die Kehle durch, so ihr Sohn im Interview mit RTL.

Ágnes stürzte und sah in Jibril Abdurahman Augen. Ihr wurde klar: „Wenn ich hier bleibe, werde ich sterben.

Anders als in der Bild-Reportage berichtet András, dass sich Christiane nicht auf Ágnes warf, sondern dass eine andere Frau auf Ágnes gefallen sein soll, auf die Jibril Abdurahman einstach.

Erst das beherzte Eingreifen der 82-jährigen Rentnerin Johanna H. lenkte den Mörder soweit ab, dass Agnes fliehen konnte. Alle rannten wild umher wie in einem Labyrinth. Ágnes floh nach draußen und rief: „Ich will noch nicht sterben!“

Die tapfere Johanna H. aus der Kriegsgeneration – als Frauen noch Frauen und Männer noch Männer waren –  hat mit ihrem selbstlosen Akt Ágnes das Leben gerettet und dafür mit ihrem eigenen Leben bezahlt.

Mögen wir das Beste im anderen sehen, denn Fehler haben wir alle. Güte hingegen ist nur wenigen vergönnt.“ (Sinnspruch, am 10.4.2021 von Christiane H. auf ihrer FB-Seite geteilt)

Ágnes liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus und ist außer Lebensgefahr.

András Pataki wird in den nächsten Tagen nach Deutschland reisen, um Agnes Beistand zu leisten, die bereits von Verwandten in Deutschland unterstützt wird.

Die stärkste Kraft des Lebens besteht darin, den Schmerz in einen Talisman zu verwandeln, der heilt.“ (Frida Kahlo, am 07.4.2021 von Christiane H. auf ihrer FB-Seite geteilt)

Christiane Hartmann war eine schöne Frau in der Mitte des Lebens und hinterlässt einen Mann, einen Sohn und eine Tochter. Sie wurde ermordet, weil unsere Politiker aus Ideologie, Konfliktscheu und Feigheit bereit sind, Morde unschuldiger Menschen durch illegal eingewanderte, kriminelle Ausländer in Kauf zu nehmen.

Der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Markus Söder beschworen im Trauergottesdienst die Solidarität und erneuerten den Schweigebann, der regelmäßig über alle Deutschen verhängt wird. Die Hinterbliebenen erhielten einen Fingerhut an Mitgefühl, doch letztlich blieben die Herzen dieser Männer kalt, die Namen der Opfer wurden nicht genannt.

Die Welt wird nicht durch jene zerstört, die Böses tun, sondern durch jene, die zusehen und nichts tun.“ (Albert Einstein, am 30.3.2021 von Christiane Hartmann auf ihrer FB-Seite geteilt)

Quellen:

https://www.rtl.de/cms/messerangriff-in-wuerzburg-sohn-von-getoeteter-christiane-h-er-schnitt-ihr-von-hinten-die-kehle-durch-4786529.html

https://www.bild.de/bild-plus/news/inland/news-inland/opfer-des-messer-killers-von-wuerzburg-christiane-h-starb-fuer-ihr-kind-76900406.bild.html

https://www.facebook.com/christiane.hartmann.77

Weitere Artikel auf dem Blog, die sich mit Hintergrundinformationen zum Thema „Messermorde von Würzburg Juni 2021“ befassen:

https://conservo.wordpress.com/2021/06/25/messermorde-in-wurzburg-durch-einen-somalier-es-reicht/

https://conservo.wordpress.com/2021/06/27/abdirahman-j-und-sein-personlicher-heiliger-krieg-in-wurzburg-3-tote-6-schwerverletzte-frauen/

https://conservo.wordpress.com/2021/06/28/trauerfeier-im-kiliansdom-wurzburg-kalte-propaganda-und-herzlose-funktionare/

https://conservo.wordpress.com/2021/06/28/tag-3-nach-den-wurzburger-frauenmorden-gesprach-mit-einem-turkischen-taxifahrer/

maria_schneider

Maria Schneider führt neben ihrer Berufstätigkeit den Blog beischneider. In ihren Essays und Reiseberichten beschreibt sie die Veränderungen in der Gesellschaft und wie die Menschen damit umgehen. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Auf ihrem Blog kommen auch andere Autoren zu Wort und jeder kann schreiben, was er denkt - so wie in den guten, alten Zeiten vor den Grünen.

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