Das rechtskonservative Spektrum der letzten Jahre zeichnet sich unter anderem durch ein stetiges Anwachsen des literarischen Angebotes aus. Neuauflagen vergessen geglaubter Klassiker, Romane, Autobiographien, Bücher zur Zeitgeschichte, über aktuelle politische Entwicklungen, Zukunftsprognosen und Reformvorschläge für ein besseres politisches System erfreuen die wachsende Leserschaft.
Man kann den vielen bekannten und unbekannten Autoren einiges Positive nachsagen – in der Regel glänzen sie mehr durch analytische Leistungen, durch ihre Fähigkeiten als „Wahrnehmungselite“ und fundierte Kenntnisse ihrer Vordenker, als durch Humor und Wortwitz.
Diese Lücke schließt nun Martin Sass mit seinem jüngst erschienen Werk „Zweikommafünf. Ein Ätzkonservatives Satiretagebuch“. Dabei handelt es sich um eine aufwändige Zusammenstellung seiner satirischen Aktivitäten auf dem beliebten Telegramkanal „Die andere Seite“.
Das Werk hält, was es verspricht: Mal in Form knapper wie treffender Einzeiler, mal längerer und kurzweiliger Texte nimmt Martin Sass die Position eines kritischen Beobachters des Zeitgeschehens ein. Mit geschärftem Blick und noch schärferer Zunge karikiert er die zahllosen Absurditäten des Lebens in unserer „Clownwelt“. Dabei wird der Leser so unangenehm berührt wie geistreich unterhalten, während er in der Retrospektive diverse Erscheinungen des Tagesgeschehens im „Land der Dichter und Denker“ noch einmal an sich vorüberziehen lässt. Politische Korrektheit ist ihm dabei fremd, vielmehr wird großzügig und themenübergreifend, dabei stets niveauvoll verbal ausgeteilt.
Martin Sass ist im patriotischen Spektrum kein Unbekanner. Seit 2015 engagierter Akteur des Widerstandsmilieus, als Lektor für das Konflikt-Magazin, den Feldzug-Blog und die Aktionsgruppe Nord-Ost tätig und auch mit der Aktionsgruppe freundschaftlich verbunden – hinter den Kulissen hat er seit Jahren seine Spuren im rechts-intellektuellen Milieu hinterlassen. Umso mehr freut es uns, dass er nun auch als Autor in Erscheinung tritt. Es wird nicht bei der Premiere bleiben – der emsige Schreiber arbeitet bereits an neuen literarischen Erzeugnissen.
„Zweikommafünf. Ein Ätzkonservatives Satiretagebuch der Jahre 2019, 2020 und 2021 (zur Hälfte)“ erschien im Selbstverlag und ist bei Thalia, Hugendubel, Lehmanns Media und Epubli für 12,99€ erhältlich.
„Merke: Die Verfassungswidrigkeit einer Organisation ergibt sich nicht aus ihren öffentlich bekundeten Absichteun und tatsächlichen Handlungen, sondern aus den nicht begangenen Taten und ihrem vermuteten Willen.“ (18. Juli 2019)
„Linke müssen anscheinend ständig ihren Wurfarm trainieren: Teddybären auf arglose Welttouristen, Molotowcocktails gegen unschuldige Gebäude, Blumensträuße vor demokratisch gewählte Ministerpräsidenten. Wann nur fangen sie endlich an, mit Handtüchern zu üben?“ (22.März 2020)