von Gastautor Dr. rer. nat. habil. Norbert Schwarzer

Vor Kurzem besuchte mich ein Kollege. Wir kamen über das kühle Wetter zu sprechen und ich konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass dies der FFF-Bewegung ja sicher entgegenkäme, weil dann die ganze blöde Hüpferei gegen das böse CO2 wenigstens als eine Art körperliche Erwärmung sinnvoll wäre.

„Glaubst du etwa nicht an den menschengemachten CO2-Klimaeffekt?“ fragte mich der Bekannte und ich sah ihn an, als ob man mir keine dämlichere Frage hätte stellen können. Warum ich allein schon die Frage dumm fand war für mich so offensichtlich, dass ich meinem Gast, der immerhin Spezialist für Quanten-Computing war, nicht abnehmen konnte – oder wollte – dass er sie, die Frage, ehrlich gemeint hatte. An seiner Reaktion jedoch erkannte ich, dass die Frage sehr wohl erst gemeint war und sein Erstaunen ob meiner Ablehnung derselben für ihn unverständlich. Da mein Gast nun aber einer von der prinzipiell zuhörfähigen Spezies war und Mathematik für ihn kein Fremdwort bedeutete, zuckte ich die Schulten, machte uns einen starken Tee und lud ihn in meinen Seminarraum ein. Dort an der großen Tafel, begann ich dann eine recht komplexe Herleitung zu einem Verfahren, dass die Physiker Post-Hartee-Fock-Rechnung [1, 2] nennen und mit dem man das spektrale Verhalten von Molekülen berechnen kann. Ich zeigte ihm, wie man das prinzipiell auch für das CO2-Melekül veranstalten könnte, beließ es jedoch bei den fundamentalen Fakten und verwies dann auf die bekannten Resultate von besagtem Molekül.

„Ok!“ sagte mein Gast und begann nun bereits sich nicht mehr so sehr zu wundern, warum ich seine Frage von vorhin dumm gefunden hatte. Die Post-Hartree-Fock-Berechnung für CO2, ebenso wie andere Methoden, wie beispielsweise die Dichtefunktionaltheorie, aber auch direkte Messungen ergeben nämlich ein ziemlich maues Spektralverhalten des CO2 für das Infrarote, also genau den Lichtbereich, der in entscheidender Weise Klimaaktivität bestimmen würde.

Gemeinsam arbeiteten wir nun weiter.

Wir untersuchten die Möglichkeit, dass das – in seinem IR-Spektrum eher unattraktive – CO2 in der Atmosphäre zu einem nennenswerten Treibhauseffekt für die Erde beiträgt. Dabei mussten wir gar nicht alles selbst machen, denn Paper mit Modellen gab es genug. Das Problem für die allermeisten der Autoren dieser Publikationen schien jedoch in der statistisch sauberen Interpretation bzw. der naturwissenschaftlich korrekten Anwendung der Hartree-Fock-Ergebnisse zu liegen. Waren die Eingangsdaten oft noch ganz ok, so kam merkwürdigerweise bei der Interpretation derselben immer genau das heraus, was dem jeweiligen Autor einen Posten bei diversen Klima-Instituten sicherte. Es war schon komisch. Las man die Daten, wie man es eigentlich in der Wissenschaft tun sollte, so gab es stets ganz andere Schlüsse [3]. Ein kluger Mann, namens Patrick Frank hatte dies für so viele Publikationen gemacht, dass man nicht umhin kommt sich zu fragen, wie und warum eine so große Gruppe von angeblichen Fachleuten immer den bzw. die gleichen Fehler machen konnte (und noch immer macht). Fehler, die dem CO2 etwas zuschreiben, was dieses – rein physikalisch gesehen – nicht leisten kann, was aber der Politik die Handhabe gibt mit Klimaabgaben, Klimasteuern (aus denen dann wieder besagte Forscher und ein Haufen andere Leute bezahlt werden) und einer regelrechten Klimadiktatur die Menschen zu quälen. Der bzw. die Fehler ist de facto so gewaltig, dass man eigentlich nur noch bildhafte Vergleiche bemühen kann um ihn zu fassen. Der Effekt der angeblichen Klimagase auf das Klima ist demnach in etwa so groß wie der eines einzelnen Tropfens Bieres eines ganzen Fasses am Trunkenheitszustand von einem bekannten EU-Politiker mit gelegentlichen Laufproblemen. Möchte man – gutmütig, wie man nun einmal ist – noch verstehen, dass ein einzelnes schwarzes Schaf unter all den Koryphäen der Klimaforschung mal ein bisschen mogelte, als es, gemeint ist das Schaf, das schwarze solche, die sogenannte Hockeyschläger-Kurve erfand [4]… aber so viele?

Mein Gast, der nicht nur in der Lage, sondern auch Willens war den Herleitungen zu folgen, lächelte ob des Vergleiches mit dem Bierfass und murmelte dann etwas von „Aufpassen!“ und „Klimaleugner“. Ich wusste was er meinte und erklärte, dass ich selbstverständlich kein „Klimaleugner“ sein, denn ich stünde voll hinter der These, dass es ein Klima gibt und dass sich dieses auch ändert (und zwar fortwährend).

„Was mir jedoch nicht in den Kopf will“, so fuhr ich fort, „ist warum ich die Naturkonstanten so ändern sollte, dass dieses kleine CO2-Molekül in meinen quantenmechanischen Rechnungen das macht, was der Weltklimarat IPCC, haufenweise offenbar gehirnamputierte Aktivisten, die „hohe Politik“ und nun auch die obersten deutschen Richter dem Kohlendioxid (so heißt das Zeug, wenn man es ausschreibt) andichten. Um zu sehen, dass die alle Blödsinn reden braucht man übrigens gar keine Quantentheorie. Es genügen die Ergebnisse der sogenannten „Klimaforscher“ selbst um zu zeigen, dass das CO2 und sämtliche sogenannten Klimagase in etwa so viel Einfluss auf das Klima haben wie ich Einfluss auf die Rotation der Erde oder den Ablauf der Mondphasen besitze. Das lässt sich sehr gut nachlesen und nachprüfen und zwar hier.“

Damit wies ich noch einmal auf die Arbeiten von Dr. Frank [3].

Nun, was soll ich sagen, mein Gast war zufrieden und verstand nun mein Erstaunen über seine eingangs gestellte Frage.

„Ich sehe auch nicht ein“, so fuhr ich fort, „dass ich für so einen Unsinn mit medial verblödeten, bildungsfernen Kids auf der Straße gegen „Kohle hüpfen“ soll. Das ist ja noch bescheuerter, als „gegen Rechts“ zu singen oder vielmehr vollkommen a-melodisch zu kreischen.

Dennoch möchte ich nicht zwingend im Chor derjenigen mit einstimmen, die einen Einfluss des Menschen auf das Klima rundweg ablehnen. Mag das CO2 oder andere „Klimagase“ nicht hinreichend klimawirksam sein um mess- oder auch nur simulierbare Effekte zu bewirken (definitiv nicht das menschengemachte CO2), so zeigen ganzheitliche Analysen Hinweise auf Einflüsse durch die Störung von Wasserkreisläufen, Bodenversiegelung und die permanente Vergiftung der Umwelt (damit einhergehend Vegetationsschwund und Diversitätsverlust)… zumindest legen einige Fakten solche Zusammenhänge mit mindestens lokalen Klimaeffekten sehr wohl nahe. Leider lässt sich mit diesen Sachen aber offenbar nicht so gut Geld scheffeln wie mit CO2-Zertifikaten an denen ganz komische Gruppen verdienen und der Nutzen für das „Klima“ oder Umwelt ganz 100%ig gleich Null ist.“

Mein Gast nickte und sagte recht leise:

„Du weißt aber schon, dass du solche Dinge jetzt nicht mehr sagen darfst, oder?“

 Wieder blickte ich erstaunt und meinte er scherzte. Doch mein Gast wurde nun sehr ernst und fuhr fort:

„Ja, das Bundesverfassungsgericht hat das jetzt so entschieden! Angeblich wegen der Generationengerechtigkeit oder so…?“

„Was?!“ rief ich und konnte es nicht fassen.

„Ja, genau kenne ich den Text zwar nicht, aber die Richter haben wohl entschieden, dass die CO2-Klimaerwärmung, also die Menschgemachte solche, nunmehr zweifelsfrei feststeht und dass Zweifel daran nicht mehr geäußert werden dürfen.“

„Wie bitte?“ rief ich entsetzt, „das ist ja unglaublich:

  1. Seit wann interessieren sich die obersten deutschen Richter überhaupt für Generationengerechtigkeit. Seit Jahrzehnten haben sie das Thema vermieden. Keinen Finger haben sie für die nächsten Generationen krumm gemacht, wenn es um Fragen der verfehlten Einwanderungspolitik, der Steuergerechtigkeit, den Pensionsbomben für Beamte (auch der Richter), Politiker und ÖR-Bedienstete ging [5] und auf einmal, beim Klima, da schreiben sie sogar die Physik um?
  2. Bei einer so wackligen Sache wie der menschengemachten CO2-Klimathese kommen sie mit dem Gesetzesknüppel, während die schon über hundert Jahre immer wieder bestätigten Grundfesten der Physik keinen solchen „Schutz“ bekommen sollen?… und diesen auch ganz sicher nicht benötigen!!!
  3. Was wollen die tun, wenn das CO2-Molekül sich weiterhin weigert ein Spektralverhalten zu zeigen, dass ihren Thesen entspricht (oder den Thesen der „Experten“ die sie ja wohl hoffentlich gehört haben, ehe sie ihr Urteil sprachen… „Experten“, die vermutlich alle davon abhängig sind, dass die Geschichte mit dem Klima-CO2 so schnell nicht endet)?
  4. Was wollen die tun, wenn man bei Planck, Einstein und Bohr beginnend ganz grundsätzlich und fundamental ableiten kann, dass dieser ganze CO2-Rummel wissenschaftlich gesehen unhaltbarer Schwachsinn ist?“

Mein Gast zuckte mit den Schultern. Er überlegte. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, wies er in einer großen weitfassenden Geste auf meine Fachbücher im großen Wandregal hinter der Tafel und sagte:

„Einstein, Planck, Bohr, Heisenberg, Schrödinger… die lagen alle falsch mein Freund. Wenn deren Theorien nicht zum Klimawandel passen, wenn die Naturkonstanten andere sein müssen um die These des menschengemachen CO2-bedingten Temperaturanstiegs aufrechtzuerhalten, dann – so lese ich das aus dem Urteil – muss das alles umgeschrieben werden.“

Ich nickte in Richtung meiner Bücher und fragte:

„Und all das hier?“

„Tja, lieber Freund, das ist alles fake-news-Zeugs“, antwortete mein Gast und fügte nach einer nachdenklichen Pause hinzu:

„Am besten übergibst du das schleunigst dem Feuer, ehe du selbst womöglich noch wie Giordano Bruno endest!“

Literatur

[1]          A. Szabo, N. S. Ostlund: “Modern quantum chemistry: introduction to advanced electronic structure theory”. Dover Publications, Mineola NY 1996, ISBN 978-0-486-69186-2

[2]          P. W. Atkins, „Physical Chemistry”, Oxford University Press, 4th edition 1990, ISBN 0-19-855283-1

[3]          Patrick Frank, “Propagation of Error and Reliability of Global Air Temperature Projection”, Front. Earth Sci., 06 September 2019 | https://doi.org/10.3389/feart.2019.00223
(or: www.frontiersin.org/articles/10.3389/feart.2019.00223/full)

[4]          www.quora.com/What-does-Michael-Mann-s-court-battle-loss-mean-to-the-notion-of-climate-change

[5]          B. Raffelhüschen, St. Moog, G. Rekker, www.stiftung-marktwirtschaft.de/wirtschaft/themen/generationenbilanz.html

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